Julius Wellhausen ist meiner Meinung nach, hinter Ignac Goldziher, der genialste Orientalist vom Ende des 19. Jahrhunderts und Anfangs des 20.
Wie alle Historiker und Forscher dieser Zeit, spart auch Wellhausen nicht mit Referenzangaben. Aber anstatt nur die Referenzen anzugeben wie viele in seiner Epoche, hat er keine Mühe klarzustellen was Unfug ist und was schon eher der Realität entsprechen muss. Nur Ignac Goldziher ist in dieser Hinsicht wohl noch penibler.
Dieses Buch öffnet einem unvoreingenommenen Verstand enorm die Augen.
Will man die heutigen islamischen Rituale verstehen, genügt es nicht einfach nur unwahrscheinliche Erzählungen in den Hadithen zu lesen sondern muss sich dieses Werk antun.
Absolut jedes Kapitel zeigt auf wo die Ursprünge der Rituale und Traditionen im heutigen Islam ihre Ideen her haben. Ja teilweise werden die Gepflogenheiten und die Schwüre
1:1 in der Handlung übernommen, erhalten aber lediglich nur einen neuen Namen oder verschmelzen von zB. 2 unabhängig voneinander Riten in ein einziges zusammen.
Viele Muslime würden sich einen gefallen tun, wenn sie mal mit eigenständiger Kritik an die Ursprünge ihrer angeblich so islamischen Rituale herangehen. Die Gefahr zum Zweifel besteht, ist man kein fanatischer und blind glaubender Mensch, dass man seine Religion hinterfragt.